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21. Tag der Passionszeit, 5. März 2024

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Tageslosung: Jona 3,9: Wer weiß, ob Gott nicht umkehrt und es ihn reut und er sich abwendet von seinem grimmigen Zorn, dass wir nicht verderben.
Er bekam von Gott einen glasklaren Auftrag: der assyrischen Stadt Ninive den drohenden Untergang anzukündigen. Die Assyrer, das war die Großmacht damals im 8. Jahrhundert vor Jesu Geburt, eine große Bedrohung für Israel. Und er war ein kleiner israelitischer Prophet. Bock auf Assyrien hatte er offenkundig nicht. Und dass man sich mit einer Gerichts- oder gar Weltuntergangspredigt nicht sonderlich Freunde macht, ist ja auch kein Wunder. Er also geht los – wenn Gott einen losschickt, kann man ja nicht einfach hocken bleiben - , läuft zum Hafen, aber besteigt ein ganz anderes Boot – eines, das genau entgegengesetzt in See sticht: Richtung Spanien. Wollte er Gott so billig täuschen? Oder hat er sich einfach beim Einsteigen vertan? Auf jeden Fall geht die Sache natürlich nicht gut aus: ein gewaltiger Sturm bringt das Schiff fast zum Kentern, Jona erkennt, dass das alles seine Schuld ist und sein Gott so über ihn zürnt, er bittet die Mannschaft auf dem Schiff, ihn über Bord zu werfen: quasi als Opfer für Gott, der so zornig zu sein scheint über Jonas offenkundige Verweigerung gegenüber dem höchsten göttlichen Willen. Die Matrosen, die alle an ganz andere Götter glauben als Jona, haben so viel Moral, dass sie hier niemanden opfern und absichtlich über Bord gehen lassen wollen; indes der Sturm wird immer schlimmer, und irgendwann spüren sie, es ist die einzige Hoffnung, die ihnen bleibt: dass Jona recht hat, dass der Sturm nur wegen ihm aufgekommen ist, und dass sein Opfer sie alle rettet. Also – Mann über Bord. Und der Sturm hört auf.
Und dann – na, ihr kennt das: der große Fisch kommt, verschluckt Jona, im Bauch des Fisches kann Jona überleben, betet sogar noch ein langes Gebet, harrt drei Tage aus und wird endlich vom Fisch unversehen ausgespien. Land ist in Sicht, die letzten Meter schwimmt Jona und betritt – natürlich: assyrisches Land. Er ist nicht weit weg von Ninive. Wir lernen: wenn  Gott etwas mit uns vorhat, können wir noch so sehr nicht wollen und ganz andere Wege einschlagen, irgendwie wird es Gott schaffen uns dorthin zu bringen, wo er uns haben will. Da ist es besser gleich ihm zu folgen.
Jona also predigt der Stadt den Untergang. Und das zweite Wunder nach dem Fisch geschieht: die Stadt hört auf Jona, den, der von einem ganz anderen Gott redet. Sie gehen in sich, sie erkennen, dass sie wirklich viel falsch machen im Umgang miteinander, dass dieser Gott, wer immer er ist, Grund genug hätte sie alle zu vernichten. Und sie kehren um, ändern sich, vom König angefangen bis sogar zum Vieh im Stall. Wie immer sie aussehen mag, so eine Kuh, die umkehrt, und ein Schaf, das in sich geht. Aber dennoch: So viel Selbsterkenntnis und Ehrlichkeit der Menschen mit sich selber - das ist bis heute beispielhaft, was damals in Ninive geschah! 
Jona hat derweil Quartier bezogen auf einem Hügel, erwartet ein gewaltiges Strafgericht Gottes, mit Feuer und Schwefel und allem, was dazu gehört. Aber nichts geschieht. Gott verzeiht. Und jetzt platzt es aus Jona heraus: das genau hat er kommen sehen. Das war der Grund, dass er nicht nach Ninive wollte. Er wollte kein Gericht ankündigen und damit die Menschen warnen. Soll Gott doch gleich diese ganze gottlose Stadt vernichten. Aber so – kommen sie jetzt alle davon. Weil Gott einfach zu gutherzig ist. Das ist doch ungerecht! Diese Assyrer, diese Ungläubigen, die Israel schon so zugesetzt haben. Soll Gott doch mal dazwischen fahren. Aber immer wieder diese Nachsicht Gottes, ist das ätzend, so empfindet es Jona. … 
Da lässt Gott die Sonne noch heißer scheinen auf Jonas Kopf. Der wünscht sich Schatten. Und Gott lässt eine Staude neben ihm hochwachsen. Tut der Schatten gut! Aber dann sticht ein Wurm die Pflanze, und sie geht ein, und die Hitze ist schlimmer als vorher. Jona ist außer sich! Da sagt ihm Gott: Du jammerst wegen dieser Pflanze, die du weder gesetzt noch gegossen hast: ich hab sie wachsen lassen! Und mir sollte nicht eine ganze Stadt leidtun, Menschen, denen ich das Leben gab, dazu die Tiere, die ganz und gar unschuldig sind – und sollte alle untergehen lassen? Ich freue mich über ihre Umkehr. Du solltest dich freuen über jeden, der sich ändert und mehr Liebe zulässt in der Welt. Du solltest dich freuen über jedes Gottesgericht, das nicht eintreten muss: weil die Menschen begreifen. Und weil ich: gütig bin.
So weit mal schnell nacherzählt. Ich liebe das Buch Jona und diese Geschichte von der Güte Gottes. Und manchmal – manchmal kann ich auch Jona gut verstehen! So ein göttliches Strafgewitter über dem Kreml wäre jetzt nicht verkehrt, oder? Zumal dort von Umkehr ja keine Spur ist … – Aber vielleicht sollte ich erst mal bei mir anfangen … – Bleibt behütet! 
Foto: Na, ihm kann auch keiner böse sein, oder?

 

LOSUNG
DES TAGES

Losung für heute:

Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Hiob 9,8-9

Wir haben nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm, und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
1.Korinther 8,6

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